Brücke
der Freundschaft e.V.
Verein
zur Förderung der Projekte des „Karma Leksheyling Public Educational Trust“ in
Kathmandu
5. Mai 2015
Liebe Mitglieder, FreundInnen und SponsorInnen,
seit dem 1.
Mai bin ich aus Kathmandu zurück. Die Ereignisse ab dem 25. April haben mich
sehr bewegt. Einerseits das schwere Erdbeben am Ort zu erleben, andererseits zu
dieser Zeit in der Klostergemeinschaft unter dem besonderen Schutz von Chöje
Lama Phuntsok gewesen zu sein. Es ist
kaum zu beschreiben, was am 25. passierte, doch wir haben in der Gemeinschaft
den ganzen Tag und die Nacht draußen verbracht. Lama saß mitten unter uns, wir
rezitierten Mantras und bekamen Segensreis. Immer wieder gab es Nachbeben, doch
es war viel Ruhe in und um uns. Es gab keine Panik und besonders die kleinsten
Mönche befanden sich im Schutz von älteren. Es war erstaunlich, wie dann am
Abend, als es dunkel wurde, eine Nudelsuppe für alle hergestellt wurde sowie
Decken und Matratzen auf den Hang zwischen den Häusern herausgebracht wurden.
Ältere Mönche hatten außerhalb des Klostergeländes ein Feuer angezündet und
übernachteten dort im Freien. Immer wieder merkten wir Erdbewegungen und an
Schlaf war nicht zu denken. Als es hell wurde, waren wir alle froh, dass es
nicht heftiger gebebt hatte. Vor dem
Gästehaus wurde morgens eine Küche im Freien eingerichtet, sodass dann Reis und
Dal gekocht werden konnten. Als das Essen fertig zubereitet war gab es eine
Schlange, deren Anfang die kleinsten Mönche bildete, dann kamen die größeren Schüler,
dann die älteren Mönche, zuletzt der Staff. Diese Reihenfolge wurde auch die
nächsten Tage eingehalten. Es war ein bewegender Anblick, in der Gemeinschaft
zu essen und sogar ein wenig zu scherzen. Die Sorge aller war, wie es wohl den
Familien ergangen war. Ab und zu funktionierte das Telefon, sodass man
telefonieren konnte. So konnte ich meine Schwester Janne erreichen, die dann
die Information in Deutschland weitergeben konnte. Es war auch gelungen Khenpo
Namgyal in Bangkok zu erreichen, der dann über E-Mail die Freundinnen und
Freunde in aller Welt informieren konnte, dass alle Menschen im Kloster
unverletzt waren. Am zweiten Tag nach dem Beben konnten Reis, Dal, Salz, Kekse
und Kartoffeln eingekauft werden, was
mir wie ein Wunder vorkam. 250 Menschen mussten ja versorgt werden.
Ab dem dritten Tag wurde das Wasser knapp und versiegte ganz, da die Tanks leer
und es keinen Strom zum Pumpen gab. Man konnte Wasser zum Kochen besorgen, und
zum Trinken gab es einige Flaschen. An die Reinigung der Hände oder an die
Spülung der Klos war nicht mal zu denken! Auch hatten wir nur die
Kleidungsstücke an, die wir gerade am Samstag trugen. Wir hatten aber unsere
Gemeinschaft und konnten unsere Gefühle austauschen.
Die Nachbarn um das Kloster lebten auch draußen unter Planen und der bisher
gute Kontakt war auch hier eine Hilfe. Es gab sogar eine kleine Teeküche neben
dem Kloster.
Ab dem 1. Mai haben alle Klöster begonnen, die Menschen in ihrem Umfeld mit
Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Dies
geschah auch von uns aus, und die Hilfe
wurde auch notwendig. Später wurden auch Decken, Planen und andere Hilfsgüter
in Regionen außerhalb von Kathmandu gebracht. Auch an diesen Aktionen war unser
Kloster mit beteiligt. Man kann sagen, dass die Klöster in diesen Tagen eine
wichtige Rolle bei der Erstversorgung der Bevölkerung gespielt haben. Es gab
eine organisierte Hilfsaktion, die ja auch heute noch weiterläuft. Die älteren
Mönche haben sich auch zum Blutspenden begeben.
Nun zur
Situation an den Gebäuden von Leksheyling:
Die Schüler waren gerade in das neue Gebäude umgezogen und dort gibt es wohl
keinen größeren Schaden. Im alten Schulgebäude sind wohl die Betonpfeiler nicht
beschädigt, doch viele Wände müssen erneuert werden, da sie große Risse haben.
Die Gompa ist nicht nennenswert beschädigt. Das größte Problem bereitet uns das
hohe Gebäude neben der Stupa – die Unterkünfte der Khenpos und Archayas. Dort
müssen Ingenieure uns beraten. Dies soll wohl heute, Montag, geschehen. Alle anderen Gebäude haben Risse, die noch
begutachtet werden müssen.
Wie ihr
wisst, schnelle Hilfe von unseren kleinen Organisationen können wir nicht
leisten. Doch unser Kloster leistet schon viel und kann effektiv und gezielt
handeln. Auch nach der ersten Hilfswelle brauchen wir die Unterstützung.
Deine Spende auf unser Konto
bei der GLS-Bank:
Brücke der
Freundschaft e.V.
IBAN:
DE40430609672037510900
BIC: GENODEM1GLS
wird sobald
wie möglich nach Kathmandu geschickt.
Zur Zeit werden alle Spenden von außerhalb Nepals von der Regierung Nepals beschlagnahmt –
Begründung : Koordinierung der Hilfsgelder. Ich muss sicher nicht erklären, was
das bedeutet, oder?
Eure Spenden
gehen direkt nach Leksheyling, um die Schule wieder in einen nutzbaren Zustand
versetzen zu können. Das alte Schulgebäude muss ja schnell wieder rekonstruiert
werden, damit die Küche arbeitsfähig wird. Das Gebäude kann vor der Sanierung
nicht benutzt werden und die Monsunzeit beginnt bald. Je mehr Geld wir dem
Kloster für diesen Zweck übergeben können, desto mehr Geld kann das Kloster aus
Eigenmitteln nutzen, damit die bisherigen Ausgaben zur Direkthilfe für die
Bevölkerung gedeckt werden können, und damit weiterhin diese Hilfe geleistet
werden kann.
Jeder Euro
zählt! Jede noch so kleine Spende kann viel bewirken. Ich hoffe, dass Euch
diese Infos hilfreich sind. Ihr könnt mich jederzeit anrufen, um weitere Infos
zu erhalten.
Ich wünsche
Euch eine gute Zeit und in den nächsten Tagen bekommt Ihr auch noch Infos über
das was wir mit den 5.500 € Gutes bewirken konnten, die ich vor dem Erdbeben
der Schule übergeben habe.
Herzliche
Grüße
Ani
Kelsang (Helga) Alvermann
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Helga(Kelsang) Alvermann, August-Hinrichs-Str. 3 ; 28201 Bremen
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